Abiturientinnen und Abiturienten wurden feierlich verabschiedet

Im Dr. Durstewitz-Saal des Herz- und Kreislaufzentrums bekamen unsere Abiturientinnen und Abiturienten am vergangenen Mittwoch Schwarz auf Weiß, dass sie ihre Abiturprüfungen erfolgreich bestanden haben. So erfolgreich, dass der ohnehin schon notorisch gutgelaunte Oberstufenleiter Marc Heinzerling in seiner Eröffnungsrede diesmal geradezu strahlte vor Freude. Denn nicht nur gab es bei 83 bestandenen Abschlüssen gleich 25 Mal eine Eins als Gesamtnote und 44 Mal eine Zwei, sondern gleich zwei Traumnoten 1,0 schmückten die Abiturzeugnisse von Deborah Lepper und Anton Schuchardt!

Nach dem Halli-Galli des Abi-Streiches am Vormittag gestaltete sich die Entlassungsfeier am Abend ein wenig gediegener, wozu das Moderatoren-Team Emily Wenzel und Julius Scheel als Fels in der Brandung der Heiterkeit mit souveränen Ansagen beitrug. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch Marvin Diebel (Schlagzeug) und Marlon Diegel (Piano) mit gekonnten Jazz-Improvisationen sowie durch das Damen-Trio Carolin Schlein, Leonie Wedekind (Gitarren) und Emily Wenzel (Gesang) mit sehr stimmungsvollen Songs von Ed Sheeran und Breakeven.

In seinen Begrüßungsworten dankte Marc Heinzerling Landrat Dr. Koch sowie den Bürgermeistern der Gemeinde Alheim und Rotenburg für ihr Kommen. Er zeigte sich des Weiteren erfreut über die Anwesenheit der ehemaligen JGS-Schulleiter Otto Brett und Friedhelm Großkurth. Mit einem Besen ausgestattet trug der Oberstufenleiter eine kleine Anekdote aus der Raumfahrtgeschichte vor: „Ich helfe einen Mann auf den Mond zu bringen“ soll ein Reinigungsmann schlagfertig Kennedy geantwortet haben, als ihn dieser nach seiner Funktion im NASA-Raumfahrtzentrum gefragt hatte. Heinzerling übertrug die Erfolgsgeschichte der ersten Mondlandung auf das Projekt, die Schüler zum Abitur zu führen. Auch hierzu habe es zahlreicher Helfer bedurft.

Glückwünsche an die Abiturienten richtete auch Schulleiterin Sabine Amlung und verband dies mit einem Dank an Eltern und Lehrer. Sie zeigte sich beeindruckt von der hohen Qualität der Abiturprüfungen. Zusammen mit den Schülervertretern Rike Hangen und Sebastian Gaab nahm sie das Reformationsjubiliäum zum Anlass, ein Lutherzitat in ihr Grußwort mit einzubauen: „Furcht tut nichts Gutes. Darum muss man frei und mutig in allen Dingen sein und fest stehen.“ Diese Standfestigkeit demonstrierte eindrucksvoll eine lebensgroße Playmobil-Figur, die den Reformator sozusagen leibhaftig auf die Bühne holte. „Was hätte Martin Luther wohl den Schulabgängern mit auf den Weg gegeben?“ so fragte Frau Amlung und machte den Schülerinnen und Schülern Mut, Verantwortung zu übernehmen und auch höchste Instanzen in Frage zu stellen, mit eben der Furchtlosigkeit, mit der Luther sich dem Papst widersetzt habe. Sie appellierte an die Anstrengungsbereitschaft, sich für Frieden und Freiheit in der Gesellschaft einzusetzen. Hieran schlossen sich thematisch auch die Grußworte der SV: Rike Hangen und Sebastian Graab unterstrichen die Bedeutung der Neugierde, die für die Suche nach dem richtigen Lebensweg vonnöten sei. Schon Luther habe erkannt, dass Geld allein nicht glücklich macht. Vielmehr bedürfe es der Anstrengungen im Leben, um stark genug zu sein, wieder aufzustehen und weiter zu machen, wenn man hingefallen sei.
Der Rotenburger Bürgermeister Grunwald appellierte an das Selbstbewusstsein der Schüler, auf dem Weg zum Abitur nicht in der Rolle des kleinen Bruders zu verharren, der im Schatten des großen stehe. Er als „großer Bruder“ bezog dies auf die Leistungen seines Bruders, der letzten Endes sogar mit einem besseren Abiturschnitt seinen Weg gemacht habe. In gleicher Weise machte Landrat Dr. Koch in seinem Grußwort deutlich, dass es wichtigere Dinge gebe als die Abiturnote. Was zähle, sei der Stolz auf das, was man selbst im Leben erreicht habe.
Frau Schuchardt als Vertreterin des Schulelternbeirats verknüpfte ihre Glückwünsche an die Schüler mit den Märchen der Gebrüder Grimm. Mit Blick auf den Namenspatron unserer Schule betonte sie die Wichtigkeit der schulischen Wertevermittlung, wie sie ja auch durch die Märchen intendiert sei: Gegenseitiger Respekt, Vertrauen, Kritikfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft sowie Rücksichtnahme.
Mit einem kleinen Sketch warben Mitglieder des JGS-Ehemaligenvereins dafür, der JGS die Treue zu halten. Marc Brand als Mathelehrer möchte zwei seiner Schülerinnen (Ilka Heinzerling und Conny Haag-Lorenz) wegen Störungen im Unterricht zum Nachsitzen verdonnern. Darauf konterten diese, dass dies nicht möglich, da sie dann ja schon zu den Ehemaligen gehörten.
Als Vertreterinnen des Abiturjahrgangs hielten Zoe Küllmer und Ariana Töws die Abiturrede. Sie drückten zunächst ihren Stolz über das bestandene Abitur aus. Nach einem Rückblick auf den zurückgelegten Weg an der JGS dankten sie Eltern und Lehrer für ihr Engagement.
Vor den Preisverleihungen für herausragende Schülerleistungen hielt Andreas Grunwald als einer der Tutoren die Abiturrede. Er griff das Motto des Abi-Streichs auf und begrüßte in bester Circus Halli Galli-Manier die Anwesenden mit „Willkommen zur zweitbesten Veranstaltung“. Schon in der Antike seien die Wagenlenker beim Durchqueren der Porta triumphalis mit den hohen Erwartungen der Circus-Besucher konfrontiert worden. Eine gesteigerte Erwartungshaltung gebe es auch heute an die Schüler, insofern ihnen eine Vielzahl von Kompetenzen wie der Erwerb technischen Know-Hows sowie der von Teamfähigkeit abverlangt werde. Insofern könne die Schulzeit als eine Manege betrachtet werden, in der das nötige Rüstzeug für das Bestehen in weiteren Manegen des Lebens geliefert werde. Neben den vielen einzelnen Talenten lobte Grunwald die Verlässlichkeit als charakteristische Tugend des Abiturjahrgangs 2017. Dass auch Umwege zum Ziel führen, hätte der berufliche Werdegang des Moderatorenpaars Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt gezeigt. Dabei bewiesen sie nicht nur vollen Einsatz für ihre Shows, sondern stellten sich auch in den Dienst für verschiedene Hilfsprojekte. Mit gleichem Elan sollten die Abiturienten, so der Appell Grunwalds, gesellschaftliches Engagement zeigen.

Folgende Preise wurden sodann für besondere fachliche Leistungen verliehen:
Der Abiturpreis 2017 im Fach Mathematik ging an Deborah Lepper (Mathe LK Brostmeyer) sowie an Daniel Schacht (Mathe LK Marg). Die Buchpreise („Pi und Co“ sowie „Fermats letzter Satz“) wurden gesponsert durch die Deutsche Mathematiker-Vereinigung sowie den Ehemaligenverein der JGS.
Gleich fünf JGSler von insgesamt 20 Ausgezeichneten in Hessen erhielten den Carl-Diercke-Preis für herausragende Leistungen im Fach Erdkunde. Die Preisträger durften sich über einen Diercke-Atlas freuen, benannt nach dem Kartographen und Pädagogen, der als Begründer der Schulatlanten gilt.
Den Buchpreis Physik der Deutschen physikalischen Gesellschaft (DPG) erhielten: Daniel Schacht (mit Buchpreis), Marvin Diebel, Daniel Neufeld, Katharina Janousch sowie Sina Marie Jacob. Der Preis ist verbunden mit einer kostenlosen einjährigen Mitgliedschaft in der DPG sowie dem Bezug des Physik Journals (Mitgliederzeitschrift des DPG).
Celine Deya bekam als Preis des Biologie-LK für besondere schulische Leistungen das Buch „Die Glücksformel“ von ihrem Tutor Dr. Schulz überreicht.
Für seine sehr guten Leistungen im Fach Politik und Wirtschaft (LK Grunwald) wurde Anton Schuchardt mit einem Buchpreis geehrt.
Des Weiteren erhielt Marcel Müller eine entsprechende Würdigung seiner Leistungen im LK PoWi von Frau Lindner (gesponsert vom VR-Bankverein).
Für eine hervorragende Leistung in der mündlichen Prüfung des Faches Darstellendes Spiel wurde Clara Sharon Schwarz mit einem Buchpreis belohnt (ebenfalls von der VR-Bank gesponsert).
Im Fach Französisch (LK Kunzmann) empfing Larissa Krause für herausragende Leistungen den von der Sparkasse Rotenburg gesponserten Buchpreis.
Ebenfalls von der Sparkasse gestiftet ist der Buchpreis für Sabine Steimann, den sie für außerordentliche Leistungen im Fach Kunst von Frau Rodrigues erhielt.
Preise für besonderes soziales Engagement innerhalb der Schule oder ihres Kurses bekamen:
Anton Schuchardt (Preis gestiftet vom MdB Michael Roth);
Emily Wenzel (LK Englisch, Lima Gomes);
Malte Steffen Aster (LK Physik, Wenzel);
Ariana Töws (LK Mathe, Brostmeyer);
Ariane-Monique Wild (für ihren langjährigen Dienst in der Schulbibliothek).

Auf die Preisverleihung folgte die Übergabe der 83 Abiturzeugnisse durch Schulleiterin und Tutoren. Abiturienten, Tutoren und Eltern durften sich nun noch auf den Abi-Ball freuen, der am Samstag in der Göbel Hotels Arena stattfinden sollte.

Bericht: Rainer Lehn

Hier einige Impressionen...

Zurück