„Der Mond“ – Theateraufführung der Theater-AG der Förderstufe

Absolute Finsternis nach Sonnenuntergang - schon ein kleines Licht kann da über die Nacht hinweghelfen. Jeder, der sich als Kind vor der Dunkelheit gefürchtet hat, weiß, welchen Trost auch nur ein schwaches Glimmen einer Lampe spenden kann! Diese Ur-Angst vor dem Dunklen haben die Brüder Grimm in einem Märchen verarbeitet, das die Theater-AG der 5. und 6. Klassen am Dienstagabend den Eltern in der Aula der „großen“ Schule präsentieren konnten.

Moira Al Samarraie und Nils Kastenhuber haben mit viel Liebe zum Detail mit Schülerinnen und Schülern ein Theaterstück nach dem Grimmschen Märchen „Der Mond“ realisiert, das diese Sehnsucht nach einer nächtlichen Leuchte thematisiert. Dieses Märchenmotiv wird eingebettet in eine Rahmenhandlung, durch die die Erzählung erst ihren plausiblen Ort findet. Alle Eltern kennen die Strategien nur zu gut, die Kinder anwenden, um abends möglichst lange aufbleiben zu dürfen. Ein probates Mittel ist da das Vorlesen von Geschichten. Der Familienvater, gewappnet mit dem Grimmschen Märchenbuch, einigt sich schnell mit seinen Töchtern auf eine Geschichte, die sie noch nicht von kennen.

Diese Geschichte beginnt mit einer Versammlung von Dorfbewohnern, die es leid sind, nächtens von Noks, fiesen Schattenwesen, bedrängt zu werden. Vier tapfere Burschen erklären sich bereit, für Abhilfe zu sorgen. Sie brechen auf und suchen nach einem Ersatz für das fehlende Licht in der Nacht. Auf ihrer Wanderschaft stoßen sie schon bald auf eine solche Leuchte, die allerdings bereits im Dienst einer anderen Dorfgemeinschaft steht. Ohne jeglichen Skrupel hängen sie die Leuchte heimlich ab und bringen sie voller Stolz in ihren eigenen Heimatort. Die Freude dort ist groß, denn die Geister der Nacht trauen sich fortan nicht mehr her. Die Jahre vergehen und der Tod holt von den Leuchtenwächtern einen nach dem anderen zu sich in sein Reich. Der letzte nimmt die Leuchte mit in sein Grab, so dass sie nun in der Unterwelt ihren Glanz entfaltet und all den Entschlafenen den verloschenen Lebensgeist wieder weckt: Sie fangen an zu tanzen und zu singen, so dass der ungewohnte Partylärm bis in die himmlischen Sphären dringt. Dort erkennt Petrus schnell die Ursache und beschließt, dem ungebührlichen Treiben der so lebendig gewordenen Toten Einhalt zu gebieten. Tot ist schließlich tot, da gibt es für ihn keine Diskussion! Ein himmlisches Einsatzkommando dringt ins Totenreich ein und bringt die Leuchte in den Himmel, wo er von nun an eine neue Heimat finden soll – als Mond.

Der Inhalt dieses schönen Märchens, das erklärt, wie der Mond an den Himmel gekommen ist, wurde nur behutsam verändert, so dass der eigentliche Erzählkern ohne Veränderung blieb. Die Angst vor der Nacht haben die Schüler plastisch vor Augen führen können, indem sie Schattenwesen mit scheußlichen Fratzen und Krallen als zusätzliche Figuren in die Märchenhandlung eingebaut haben - eine wirklich kluge Idee, die die Zuschauer, vor allem die Kleinen unter ihnen, das Gruseln lehren sollte!

Vielen Dank den Regisseuren und all den Darstellern für diese rundum gelungene Aufführung!

Fotos und Bericht: Rainer Lehn

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