Jubiläumsfahrt 2013 nach Polen

Fast wäre es unbemerkt geblieben, erst am Abschiedsabend wurde es gewürdigt: schon zum 10. Mal hatten Schülerinnen und Schüler der Jakob-Grimm-Schule die Gelegenheit, am Austausch mit Gleichaltrigen einer Stettiner Oberschule teilzunehmen, und wie immer hatte Gernold Jansky dies organisiert.

Vom 25. bis 31. Oktober war Gelegenheit, zunächst in Stettin (Szczecin) und Umgebung Land und Leute und polnisches Familienleben kennen zu lernen und gemeinsam Freizeitangebote zu nutzen.

Nach dem Wochenende ging es gemeinsam per Bahn in die Messestadt Posen (Poznań), bei deren Erkundung auf eigene Faust alle besten Orientierungssinn bewiesen.

Von der Stadtführung am nächsten Tag wird wohl allen das Stadtmodell im alten
Kellergewölbe in Erinnerung bleiben: wer kann sich schon die Unzahl von Namen und Jahreszahlen merken, aber es blitzte und donnerte, rauchte und flammte zu schön, und am Ende blieb das Staunen, wie sich die im 12. Jh. an der Warthe entstandene Handelsniederlassung nach all den Verwüstungen durch Kriege, Feuer und Fluten immer wieder erholen und entwickeln konnte.

Eine Barockkirche und ein leckeres Martinshörnchen weiter zwölf Mal Freude über die Ziegenböckchen, die zur Mittagsstunde über der Rathausuhr mit ihren Hörnern (fast) zusammenstoßen. Auf der Dominsel ein ehrfürchtiger Blick in die Kathedrale; ein Film zeigt anhand der Baugeschichte Grundlinien polnischer Geschichte. Noch anschaulicher wird es nebenan bei einem 3D-Film über den Bau beeindruckender Befestigungsanlagen durch die frühen Piasten-Herrscher.

Nach einem leckeren gemeinsamen Mittagessen (Smacznego!) darf in der Therme schwimmen und entspannen, wer Badezeug und Badelatschen dabei hat (heißer Tipp: grüne Badekappe nicht verlieren!), wer nicht – darf kräfteschonend mit der Straßenbahn zurück ins Zentrum und landet vermutlich im Stary Browar (Rotenburg-Center, da müsstest du noch ein bisschen wachsen!).

Am Mittwoch gibt es eine unterhaltsame Tour im Reisebus: jede Menge Quizfragen und kleine Geschenke, Karaoke mit Text auf dem Bildschirm und ein Animationsfilm, der keine Sprachkenntnisse verlangt. Ziel ist Biskupin, wo ein Freilichtmuseum an der Original-Ausgrabungsstätte das Leben von Menschen der Lausitzer Kultur (ab ca. 700 v. Chr.) veranschaulicht.

Wieder durch Vorsuppe (Serviertechnik merken!) und Schnitzel mit Beilagen (ja, wir sind im Kartoffelland „Pyrlandia“) gestärkt, geht auf der Heimfahrt noch ein kurzer Stopp in Gnesen (Gniezno). Und hier, in der ersten Hauptstadt Polens und dem geistlichen Zentrum des Landes, sehen wir dieses einmalige Beispiel romanischer Schmiedekunst: die Bronzetür mit den 18 Reliefs über das Leben des Hl. Adalbert (Sw. Wojciech) von der Vertreibung aus Prag über seine Enthauptung bis zur Heiligsprechung.

Mehr geht nicht an einem Tag. Doch: abends noch das tägliche Treffen im Frühstücksraum des Hostels und Rückmeldungen zum Austausch mit Ideen für das nächste Treffen und Dank an die Organisatoren.

Was war allen das Wichtigste? Junge Leute in Polen kennen lernen, gemeinsam mit ihnen etwas unternehmen und Spaß haben.

Das hat nun schon zum 10. Mal gut geklappt.

Auf Wiedersehen in Rotenburg. Do widzenia!

B. Meyer-Christ

 

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